Christian Haak
LBZ Elm
Jugendwehr
Feuerwehr

                                             

Aufgaben


Die Aufgaben der Feuerwehr werden in den Gesetzen jedes Staates geregelt. International weit verbreitet ist die Zusammenfassung der Aufgaben mit den Schlagworten Retten, Löschen, Bergen, Schützen.

Das Retten ist die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen durch Sofortmaßnahmen (Erste Hilfe), die der Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit dienen und/oder Befreien aus einer Zwangslage durch technische Rettungsmaßnahmen. Tätigkeitsfelder hierfür sind z. B. Feuer, Überschwemmungen oder Verkehrsunfälle.

Das Löschen ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr. Bei diesem so genannten Abwehrenden Brandschutz werden unterschiedlichste Brände mit Hilfe spezieller Ausrüstung bekämpft.

Im Laufe der Zeit ist jedoch die Zahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen. Aufgrund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehr nehmen die technischen Hilfeleistungen stark zu und die Feuerwehr entwickelt sich zur Hilfeleistungsorganisation.

Die Feuerwehr kann weiterhin das Bergen von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren übernehmen.

Vorbeugende Maßnahmen (das Schützen) beinhalten im wesentlichen Elemente des vorbeugenden Brandschutzes. Diese dienen der Vermeidung von Entstehungsbränden z. B. durch Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltungen oder konsequenter Brandschutzerziehung in der Bevölkerung, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und richtiges Verhalten in Notsituationen aufzuzeigen.

Besonders in Industrienationen wird dem Betriebsbrandschutz immer mehr Augenmerk geschenkt, sei es durch eigene betriebliche oder auch durch öffentliche Feuerwehren.

Darüber hinaus wird die Feuerwehr im Rahmen behördlicher Baugenehmigungsverfahren größerer Bauvorhaben häufig hinzugezogen und um Stellungnahme gebeten. Weiterhin bringt die Feuerwehr bei der Erstellung von Standards in verschiedenen Fachgebieten ihre Erfahrung und Verbesserungsvorschläge ein.

Außerdem betreibt die Feuerwehr aktiven Umweltschutz, etwa durch die Eindämmung von Ölunfällen, Beseitigung von Ölspuren auf Straßen und Schutz vor chemischen, biologischen und atomaren Gefahren.

Geschichtliches

Das Feuer war schon immer ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens. Der Mensch musste immer darauf achten, dass er das Feuer im Herd hütete und es keinen Schaden anrichten konnte.

Schon Friedrich Schiller formulierte in seinem Lied von der Glocke:

Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht. Doch wehe wenn die Himmelsmacht den Fesseln sich entrafft.

Die Feuerwehr ist daher aus dem Bedürfnis der Menschen entstanden, Schäden die durch Brände entstehen zu vermindern bzw. zu verhindern.

Vorzeit

In der Vorzeit standen die Bauten der Menschen relativ isoliert. Entstand ein Brand, so brannte nur eine einzelne Behausung und nicht die ganze Siedlungen nieder. Diese Brände wurden aber nur von spontan agierenden Menschen bekämpft. Eine organisierte Feuerwehr existierte nicht. Aber schon die alten Ägypter hatten die ersten organisierten Feuerlöscheinheiten.

Die älteste Darstellung des Feuerlöschens findet sich auf einem Relief aus einem Palast nahe Ninive etwa 850 vor Christi Geburt. Assyrische Krieger löschen gegnerische Brandfackeln, die ihre Kampfwagen entzünden sollen, aus großen Löffeln (Schöpfgefäßen).

Auch die Erfindung der Feuerspritze (Kolbenpumpe) wird dem Mechaniker Ctesibius von Alexandrien 250 v. Chr. zugeschrieben.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. wird u.a. vom Vorhalten von Löschwasser, der Entwicklung von Steckleitern, der Gründung von Militärfeuerwehren aus Veteranen und von ersten Anfängen des japanischen Feuerlöschwesens berichtet.

Römerzeit

Die Gründe für eine weitere Entwicklung des Feuerwehrwesens liegen in der zunehmenden Verstädterung und den Fortschritten der damaligen Bautechnik. Im Römischen Reich entstanden Millionenstädte wie Rom. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr eng beieinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet. Obwohl Brandstiftung hart bestraft wurde, kam sie sehr häufig vor. Es gab keine Feuerversicherung, aber bei den großen Bränden leistete der Staat Unterstützung für die geschädigten Bürger.

Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Allein der Brand im Juli 64 n. Chr. (in der Legende wird fälschlicherweise Kaiser Nero die Brandstiftung zugeschrieben) wütete ungefähr zehn Tage und zerstörte drei von 14 Regionen der Stadt völlig. Sieben weitere Stadtbezirke verwüstete er bis auf ein paar Ruinen. Nach diesem Brand wurden Bauvorschriften erlassen, um die Feuergefahr zu vermindern. Die Straßen wurden breiter, es wurden mehr Plätze angelegt und die Stockwerkzahl der Häuser wurde beschränkt

24 v. Chr. bildet Marcus Egnatius Rufus als Polizeidirektor in Rom aus Sklaven eine private Feuerwehrtruppe, die sehr wirkungsvoll arbeitet und gewinnt dadurch die Gunst des Volkes.

Im Jahr 21 v. Chr. wurde eine erste Feuerwehr mit 600 Sklaven gegründet. Zur Zeit des Kaisers Augustus folgte dann ein Feuerlösch-Corps, das aus 7 Kohorten zu je 420 bis 600 Mann bestand. Jede Kohorte war für zwei Stadtteile in Rom zuständig.

Die Römer kannten noch keine Schläuche, obwohl sie Meister der Wasserförderung waren. Statt dessen gehörten zur Ausrüstung: Spritzen, Eimer, Leitern, Stangen, Decken, Körbe, Schwämme, Besen, Lappendecken (mit Wasser getränkt zum Schutz der Nachbarhäuser), Einreißhaken, Sägen und Hämmer. In den Feuerlöschkohorten gab es Wasserträger, Spritzenleute, Leute mit Löschdecken und Zuständige für die Beleuchtung am Einsatzort.

Mittelalter

Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. So wurden zuerst die Innungen und Zünfte dazu verpflichtet im Notfall einzugreifen. Eine der ältesten bekannten Feuerordnungen wurde 1086 in Meran aufgestellt, worin die Handwerker die Aufgaben wahrzunehmen hatten.

Trotzdem kamen Großbrände, bei denen ganze Stadtviertel abbrannten, sehr oft vor. So brannte zum Beispiel Lübeck allein im 12. Jahrhundert mehrmals ab. Straßburg brannte im 14. Jahrhundert achtmal nieder. Neben Feuern aus Unachtsamkeit und Brandschatzungen in Kriegen kam es häufig zu Brandstiftungen durch Banden von Mordbrennern. Erst ab dem Ende 14. Jahrhundert brannte es weniger, da ab diesem Zeitpunkt solider gebaut wurde und Stein vermehrt das Holz als Baumaterial ersetzte.

Im 13. und 14. Jahrhundert griffen die ersten Feuerlöschverordnungen. Diese enthielten zum Beispiel, dass abends ab einer bestimmten Zeit alle Feuer ausgemacht werden mussten. Dies wurde vom Nachtwächter kontrolliert. So wurde unter anderem geregelt, dass Wein- und Wasserträger bei Feuer sofort mit ihren Eimern Wasser zur Brandstelle bringen mussten. Es wurden Nachtwachen eingerichtet, die Feuer in der Stadt zu melden hatten. In den Kirchtürmen wurden Türmerstuben eingerichtet. So gab es bereits im Wiener Stephansdom seit 1444 einen von der Stadt bezahlten Türmer, der mit der Glocke einen Feueralarm geben konnte. Tagsüber musste er eine oder mehrere rote Fahnen schwingen in der jeweiligen Richtung, wo die Brände waren, in der Nacht schwenkte er Laternen. Diese Feuerwache gab es im Stephansdom bis 1955.

Vermehrt wurden Wasserschöpfstellen durch Pumpwerke ständig mit Wasser versorgt und es entstanden nach und nach Wasserwerke. Auch Löschteiche entstanden in den Orten, von denen es heute noch erhaltene gibt, wenn sie auch nicht mehr die Bedeutung haben.

Als Ausrüstung standen nur Ledereimer, Wasserfässer, Feuerhaken und Dachkrücken zur Verfügung. Ab dem 14. Jahrhundert gab es einfache Spritzen, die zunächst mit Eimern gespeist wurden.

Neuzeit

Im 17. Jahrhundert wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder angefertigt wurde; später wurde das Leder vernietet. Darüber hinaus wurden manche Feuerwehrmänner seit dem späten 17. Jahrhundert mit alten Militärhelmen ausgerüstet. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden erstmals Hanfschläuche eingesetzt, die aber erst 100 Jahre später zuverlässig im Feuerwehrdienst genutzt werden konnten, nachdem sie mit einer Gummi-Einlage versehen wurden. Es wurden auch erstmals Feuerknechte in den Feuerlöschverordnungen verankert, so dass von den ersten Berufsfeuerwehren gesprochen werden kann, wie zum Beispiel in Wien 1685. Seit 1863 gab es in Klagenfurt das erste Feuerwehrwesen der gesamten Habsburger-Monarchie, gegründet von Ferdinand Jergitsch. Es gibt mehrere Feuerwehren in Deutschland, die für sich beanspruchen, Deutschlands "älteste freiwillige Feuerwehr" zu sein. Eine davon ist die Feuerwehr der Stadt Saarlouis. Sie wurde 1811 von den damaligen Besitzern der Stadt, den Franzosen gegründet. Im Jahre 1811, kurz nach einem in dem Nachbardorf Fraulautern ausgebrochenen großen Brande, wurde auf Beschluss des Magistrats der Stadt Saarlouis die bestehende Feuerlöscher-Kompagnie unter Genehmigung des Präfekten von Metz Vaublanc durch den Oberbürgermeister Renauld neu organisiert. Diese Neubildung geschah zu einer Zeit, als Napoleon ein Dekret für die Pariser Feuerwehr erlassen hatte, dessen Kerngedanken Freiwilligkeit der Rekrutierung der Mannschaft, militärisch straffe Organisation und unbezahlter Dienst, also Ehrenamtlichkeit, waren. Da dieses Dekret zwar ausdrücklich nur für Paris galt, die Brandschutzproblematik aber überall die Gleiche war, erließen in der Folge auch die Präfekturen in Frankreich für ihre Verantwortungsbereiche vergleichbare Dekrete (z.B. der Präfekt Vaublanc für die Stadt Metz 1812).

Die Freiwillige Feuerwehr von Durlach, heute Stadtteil von Karlsruhe, erhebt ebenfalls den Anspruch die älteste in Deutschland zu sein. Sie wurde 1846 von Stadtbaumeister Christian Hengst gegründet, ihre Mitglieder rekrutierten sich hauptsächlich aus dem örtlichen Turnverein. Die Wehr wurde mit einer modernen Feuerspritze des Heidelberger Ingenieurs Karl Metz ausgestattet, die bereits 1847 beim Brand des Karlsruher Hoftheaters effektiv eingesetzt werden konnte. Dieses Ereignis brachte der Freiwilligen Feuerwehr deutschlandweite Beachtung und eine Welle von Nachahmungen.

Neuere Erkenntnisse belegen jedoch, dass nicht Durlach, sondern Meißen in Sachsen die am 17. Juli 1841 gegründete älteste freiwillige Feuerwehr Deutschlands beheimatet.

Die Barmer freiwillige Feuerwehr feierte bereit im Jahr 1895 ihr 150-jähriges Bestehen. Inwieweit die dafür herangezogenen Urkunden von 1745 auf einen dafür hinreichenden Organisationsgrad der Brandbekämpfung hinweist, muss noch geschichtswissenschaftlich überprüft werden.

Älteste deutsche Berufsfeuerwehr: Am 16. Januar 1851 wurde in Berlin Scabell zum Leiter der ersten Berufsfeuerwehr Deutschlands ernannt. Er kommandierte insgesamt 971 Löschkräfte, die über die seinerzeit modernsten Handdruckspritzen und Geräte verfügten und nach den neuesten Methoden geschult waren.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden noch Handpumpen sogenannte Feuerspritzen verwendet, die von Pferden an die Einsatzstelle gezogen wurden. Die Handpumpen wurden später durch Pumpen ersetzt, die mit einer Dampfmaschine betrieben wurden, so genannte Dampfspritzenwagen. Nach Beginn der Motorisierung wurden die Pumpen mit Benzinmotoren betrieben, die auf adaptierte LKW geladen wurden. So entstanden die ersten Feuerwehrfahrzeuge. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch viele ausgediente Militärfahrzeuge auf Feuerwehrfahrzeuge umgebaut und versahen noch lange ihren Dienst.

In den USA wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten, privatwirtschaftlich organisierten, Berufsfeuerwehren gegründet. Teilweise wurden nur Häuser, die die Plakette einer solchen Firma trugen, gelöscht. In New York dagegen gab es starke Konkurrenz um Versicherungsprämien. So genannte runners versuchten, bei einem Brand den nächstgelegenen Hydranten für ihre Firma in Beschlag zu nehmen, was oft zu Schlägereien führte.

In Österreich wurde 1938, als Hitler einmarschierte, die Berufsfeuerwehr in Feuerschutzpolizei und die Freiwillige Feuerwehr in Feuerschutzpolizeihelfer umbenannt. Von diesem Zeitpunkt an war die Feuerwehr teil der Polizei. Daher wurden alle Fahrzeuge in den ersten jahren in Polizeigrün lackiert. Ebenfalls wurde die Bezeichnung "Feuerschutzpolizei" bzw. "Feuerschutzpolizeihelfer" auf den Fahrzeugen über dem Staatsadler, der wie bei der Polizei mit den Kopf nach rechts schaute, angebracht. Gegen 1940 war jedoch das Geld/Material knapp, dass als erstes der Staatsadler, danach die Farbe eingespart wurde. Um 1942 war selbst das Material der Fahrzeuge zu teuer, sodass man Pressspanplatten sowie Hartkarton für die Aufbauten verwendete. Zu diesem Zeitpunkt waren ebenfalls der großteil der Fahrzeuge in jeder möglichen Farbe nur noch grundiert.

Ein weiteres Problem der Feuerschutzpolizei war, dass keine Mannschaft vorhanden war, da die Männer an der Front kämpfen mussten. Obwohl Frauen nicht zur Feuerschutzpolizei durften, waren sogenannte Feuerwehrhelferinnen bei den Feuerwehren. Viele von ihnen kamen vom BDM (Bund Deutscher Mädchen). Die Schlagkraft der Feuerwehren war trotzdem recht schwach, da vor allem die Ausrüstung fehlte.

Das Feuerwehrwesen in Deutschland

C.D. Magirus verfasst 1877 das Werk "Das Feuerlöschwesen in seinen Theilen". Er schreibt darin, dass es nicht mit Sicherheit anzugeben sei, welche Stadt die erste moderne Feuerwehr eingerichtet hat - doch dass eine Stadt der anderen im Rettungswesen nicht nachstehen wollte, versteht sich von selbst. Noch bevor es aber Berufsfeuerwehren gab, wurden in Deutschland vor über 150 Jahren die ersten Freiwilligen Feuerwehren gegründet, mit denen für den Brandschutz in Deutschland die modernen Zeiten anbrachen.

Eine dieser ältesten Bürgerinitiativen war das 1841 in Meißen ins Leben gerufene "Freiwillige Lösch- und Rettungs-Corps". In dieser sächsischen Stadt gab es bereits seit 1794 eine umfangreiche Feuerordnung, die in 145 Paragraphen ausführlich die Verhütung und Bekämpfung des Feuers behandelte. Wenige Jahre später, 1846, wurde das "Pompier-Corps" in Durlach gegründet. Dieses Feuerwehrcorps wurde deshalb so berühmt, weil es nur ein Jahr nach seiner Gründung 1847 beim Brand des Stadttheaters in Karlsruhe entscheidend dazu beitrug, das Feuer schnell einzudämmen.

1851 wird in Berlin die erste militärisch-organisierte Berufsfeuerwehr in Deutschland geschaffen. Sie untersteht dem königlichen Polizeipräsidium und wird von dem Branddirektor C.L. Scabell geleitet. Mit einer Berliner Polizeiverordnung wird gleichzeitig die erste örtliche Verkehrsregelung in Kraft gesetzt, die der Feuerwehr im Straßenverkehr Vorfahrt einräumt. In §1 heißt es: "Fußgänger, Reiter und Fuhrwerke müssen dem Fuhrwerk der hiesigen Feuerwehr die Passage frei machen."

Feuerwehren heute

Heute gibt es in Deutschland 25.513Feuerwehren, unterteilt in 24.531 Freiwillige Feuerwehren, 99 Berufsfeuerwehren, 801 Werkfeuerwehren, 801 Betriebsfeuerwehren und 17.245 Jugendfeuerwehren mit zusammen 1.376.381 Aktiven.

Hauptseite
Über mich
Feuerwehr
Tattoo
Fotos
Gästebuch
Kontaktieren Sie mich
Bevorzugte Links